Deutschland liegt unter Schnee und Eis: Ein Räumfahrzeug räumt bei Essen eine Straße (след Foto: нажмите - Zur Foto-Serie)
Nach
den heftigen Schneefällen schlägt jetzt die Kälte zu. "Ganz Deutschland
befindet sich im Frostkeller", sagte Thomas Sävert von Meteomedia
gegenüber wetter.info.
Auch für die nächsten Tage gibt es weiter Dauerfrost. Autofahrer müssen
sich vor extrem glatten Straßen hüten. Hinzu kommen auch weiter örtlich
zum Teil kräftige Schneefälle.
Bereits in der Nacht zu Sonntag war es in mehreren Orten unter minus 20 Grad kalt. Betroffen waren vor allem Bayern und Baden-Württemberg. Aber auch Werte unter minus 15 Grad wurden verbreitet in Bayern, Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen bis rauf ins östliche Niedersachsen und in Teilen von Schleswig-Holstein erreicht. "Dort wo es aufklarte, gab es sehr strengen Frost", so Meteorologe Sävert.
Am kältesten war es in der Nacht mit minus 27,7 Grad in Doline
Degerfeld (Baden-Württemberg). In Sonnenbühl/Alb (Baden-Württemberg)
wurden minus 25 Grad und in Bad Königshofen (Bayern) im Flachland minus
24 Grad erreicht. "Dieser Wert im Flachland ist schon eine Hausnummer",
sagte Meteorologe Sävert. In Bretten (Baden-Württemberg) fiel das
Quecksilber auf minus 22,5 Grad. (Top 16 der Tiefsttemperaturen).
Der Westen blieb von diesem drastischen Frost weitestgehend
verschont, denn hier war der Himmel meist bewölkt und es schneite. "Hier
kamen mehrere Zentimeter Neuschnee zusammen", sagte Sävert.
Autofahrer müssen auch die nächsten Tage besonders vorsichtig fahren.
"Mit Glätte ist überall zu rechnen", sagte Sävert. Wenn sich dann noch
Schneefall dazu gesellt, wird es besonders gefährlich. "Hinzu kommt,
dass bei diesen zweistelligen Minusgraden das Streusalz ohnehin nicht
wirkt", sagte der Meteorologe. "Das Salz kann das Eis leicht antauen.
Wenn es dann jedoch wieder gefriert, bildet sich eine gefährliche
Eisschicht."
In der Nacht schneit es weiter
In der Nacht zum Montag schneit es besonders im Osten und in der
Mitte gebietsweise. Vom Bergischen Land bis nach Ostwestfalen kann es
auch längere Zeit und kräftiger schneien. Vor allem im Süden, aber auch
im Norden, kann es, wenn es aufklart, wieder strengen Frost geben von
minus 15 bis minus 20 Grad. Verbreitet ist mit Glätte durch Schnee,
gefrierende Nässe oder Reif zu rechnen.
Wetter
Bittere Kälte hält an
Der Dienstag präsentiert sich ebenfalls mit Dauerfrost. Im Osten
liegen die Höchstwerte meist nur noch um minus zehn Grad oder noch
darunter. Im Westen ist es etwas weniger kalt, und im Rheinland sind
örtlich auch Höchstwerte etwas über null Grad zu erwarten. Dabei könnte
den Westen im Tagesverlauf ein Tiefausläufer erreichen, der gebietsweise
zu leichtem bis mäßigem Schneefall führt. In den grenznahen Gebieten zu
Frankreich und Benelux ist auch gefrierender Regen mit Glatteis
möglich. "Ob der Tiefausläufer den Westen unseres Landes erreicht und
wie weit er ins Land vorankommt, ist noch unsicher", sagte Sävert. In
der Nacht schlägt Väterchen Frost wieder fast überall unerbittlich zu -
mit Werten bis zu minus 20 Grad.
Westen kann auf milderes Wetter hoffen
Am Mittwoch könnten sich die Temperaturgegensätze noch verschärfen.
So sind dann im Westen leichte Plusgrade möglich, während es im Osten
bei vielfach strengem Dauerfrost bleibt. Ob und wie weit mildere Luft
von Westen her nach Deutschland vorankommt, ist aber noch unsicher. Im
Osten und Norden bleibt es in der eisigen Luft trocken, ansonsten kann
zeit- und gebietsweise etwas Schnee oder auch gefrierender Sprühregen
mit Glatteisbildung fallen.
Für den Donnerstag deutet sich im Großteil des Landes weiterhin sehr
kaltes und überwiegend trockenes Wetter an. Wie schon an den Vortagen
ist es nach Westen und Südwesten hin tendenziell weniger kalt. Hier sind
auch Höchstwerte über null Grad möglich. Dabei ist es weiter unsicher,
wie stark sich mildere Luft in den westlichen Landesteilen durchsetzen
kann. Nur noch örtlich kommt es hier aber zu etwas Schnee oder
Sprühregen, der allerdings weiterhin auf gefrorenen Böden zu Glatteis
gefrieren könnte.