SCHWERIN
Nicht nur auswдrtige Besucher,
sondern auch ortskundige Schweriner haben es nicht leicht, in der Innenstadt
einen Parkplatz zu finden, mancher Anwohner kurvt abends durch die StraЯen, um
einen Platz fьr seinen Pkw zu ergattern. Angesichts dieser bekannten Situation
waren etliche Bewohner in der Schelfstadt, nahe der WerderstraЯe, verblьfft, als
geplante und teilweise schon genutzte Stellplдtze frischem Grьn weichen sollten
und mussten. Ein Schildbьrgerstreich der Verwaltung?
Dr. Gьnter
Reinkober, Abteilungsleiter Bauordnung und stellvertretender Leiter des Amtes
fьr Stadtentwicklung, versucht, eine Erklдrung zu geben: "Im Gebiet
AmtstraЯe/WerderstraЯe haben wir einen Vergleich geschlossen. Im Innenhof waren
kleine alte Garagen, die den heutigen Anforderungen nicht mehr entsprachen.
Natьrlich haben wir akzeptiert, dass hier Stellplдtze gebaut werden, zumal die
Zufahrt mit einer Schranke gesichert wird. Wir gingen von zehn bis zwцlf Plдtzen
aus. Aber es wurden mehr angelegt, die Hцfe ver siegelt."
In der
Landesbauordnung steht, dass Stellplдtze und Garagen so angeordnet und
ausgefьhrt werden sollen, dass ihre Benutzung keine Gefahren oder unzumutbare
Belдstigungen hervorruft. Und da rum geht es bei einer groЯen Anzahl von
Stellplдtzen, die nicht nur dem Bedarf der Anwohner dienen, sondern auch
Fremdnutzern Abstellplatz einrдumen. Damit sind fьr die Anwohner Lдrm und Abgase
verbunden, vielleicht sogar in unzumutbarer GrцЯe. Deshalb wurde ein Vergleich
gefunden, wird an anderen Stellen nach Kompromissen gesucht.
Ein solches
Problem zeigt sich im Gebi et bei der WerderstraЯe und der KnaudtstraЯe. Hier
war pro Etage der Wohnhдuser ein Stellplatz vorgesehen, fьr etwa 20 Stellplдtze
wдre eine Genehmigung kein Problem. "Aber es sind 42 geplant", sagt Reinkober.
"Wenn man mal kurz nachrechnet: 42 Stellplдtze mal monatlich 30 Euro bedeuten
mehr als 15 000 Euro im Jahr. Mit einem Stellplatz kann man manchmal mehr
verdienen, als mit einem ganzen Haus."
Der Abteilungsleiter Bauordnung
nennt auch positive Beispiele. "Da sind die Plдtze, die die Stadtwerke oder der
Nahverkehr geschaffen haben, die Mцglich keiten auf dem Dreesch, die den Verkehr
aus der Innenstadt fernhalten. Ich finde auch, dass solche Ideen, wie die vom
Nahverkehr, den Stellplatz mit einer Karte fьr die StraЯenbahn zu kombinieren,
noch mehr in den Blickpunkt gerьckt werden sollten." Einfache Lцsungen fьr
Parkprobleme in groЯen Stдdten gдbe es nicht, so Reinkober. In Schwerin werde
deshalb nach Kompromissen gesucht.
03. November 2010
| 00:10 Uhr | von Jьrgen Hamann
Источник: http://www.svz.de/artikel/article//streit-um-pkw-stellplaetze.html |